KOPFGELENKSSTÖRUNG / ATLASBLOCKIERUNG
Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilsversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Für den bereich der Wirbelsäule, z-B. beim chronischen Schmerzsyndrom der Wirbelsäule, geht die Bundesärztekammer in der Regel von der Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen aus (Dt. Ärzteblatt 2009, S. 2325 ff.). Im Übrigen gibt es bislang keine Studien, die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der osteopathischen Medizin bei den unten aufgeführten Krankheitsbildern nachweisen.
Den Kopfgelenken, also den Verbindungsgelenken des ersten Halswirbels mit dem Schädel, kommt im Körper des Menschen eine besondere Bedeutung zu. Entwicklungsgeschichtlich bedingt sind hier komplexe Kapsel-, Muskel- und Nervenstrukturen vorzufinden, deren enges Zusammenspiel mit dem Gehirn (hier besonders dem sogenannten Stammhirn) und den Muskelskelettstrukturen sowie dem Rückenmark eine sehr wichtige Rolle für unsere Bewegungskoordination, Aufrichtung und Orientierung im Raum spielen. In diesem sogenannten Nackenfeld (nach Wolff) werden Informationen unserer Sinnesorgane (Augen, Ohren, Gleichgewichtsorgan, Haut u.a.) mit Informationen aus dem Bewegungsapparat (Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen, Bindegewebe u.s.w.) so verschaltet, dass sinnvolles Handeln und Bewegen überhaupt erst möglich werden.
Störungen in den Kopfgelenken haben somit einen massiven Einfluß auf die Funktion und den Zustand des ganzen Körpers. Wir unterscheiden u.a. Bewegungsstörungen, Spannungsveränderungen, Stellungsveränderungen in den Kopfgelenken, oft etwas salopp als „Atlasblockierung“ bezeichnet. Die Folgen solcher Funktionsstörungen können enorm sein. Bei Kindern kennen wir geburtsbedingte Störungen dieser Ebene, was bei den Betroffenen zu z.T. schweren Entwicklungsverzögerungen führen kann. Auch bei Erwachsenen kann es zu gravierenden Bewegungs- und Koordinationsstörungen, hartnäckigen Schmerzen im ganzen Skelettsystem, aber auch den typischen vegetativen Beschwerden des sogenannten Hirnstamm-Irritations-Syndromes kommen.
Da dieses „Nackenfeld“ zu allen bedeutenden Strukturen (Gehirn, Hirnstamm, Rückenmark, Nervenbahnen, Sinnesorgane, Kauapparat, Bewegungsapparat) in engster Verbindung steht, sind solche enormen Auswirkungen auch nachvollziehbar. Unter diesem Aspekt wird verständlich, warum innerhalb der Manualtherapeuten die Atlastherapeuten (nach Arlen oder HIO) behaupten, dass bei dieser Therapieform, der Atlastherapie nach Arlen, nur die Spannungsbalancen, das Gelenkspiel und die Stellung des 1. Halswirbels behandelt werden. Andere Behandler, konzentrieren sich sehr auf die Verbindung zwischen dem Kreuzbein im Becken und der Kopf-Nackenregion und sind nur dort aktiv – sog. Kraniosakraltherapeuten. In der Osteopathie sind Techniken zur Beeinflussung aller dieser Regionen vorhanden.
Das bedeutet, dass bei der Behandlung sämtliche relevanten Störfelder (z.B. CMD, Winkelfehlsichtigkeit, Muskeldysbalancen, Beckenstörungen, Störungen im parietalen, viszeralen oder kraniosakralen Körperbereich) berücksichtigt werden, oft in enger Zusammenarbeit mit anderen Spezialistenteams.