Winkelfehlsichtigkeit-Assoziierte Heterophorie

WINKELFEHLSICHTIGKEIT – ASSOZIIERTE HETEROPHORIE

 

Typische Symptome der sogenannten Hirnstamm-Irritations-Syndroms (n.v. Heymann), also Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Hörstörungen, aber auch Leistungsverlust, rasche Ermüdbarkeit, Unruhe, vor allem aber auch Funktionsstörungen der Kopfgelenke und des gesamten statischen Halteapparates, die uns in der Osteopathiesprechstunde täglich begegnen, können auf eine Störung des beidäugigen räumlichen Sehens zurückzuführen sein.

 

Bei der sogenannten Winkelfehlsichtigkeit oder – wissenschaftlich genauer – der assoziierten Heterophorie – liegt ein seitlicher Abbildungsfehler im Augenpaar bei beidäugigem Sehen vor. Unsere Augen werden, um ein Blickobjekt im Raum zu fixieren, von den Augenmuskeln auf das Objekt gelenkt. Die empfindliche Augenmuskulatur wird dazu von einer sehr komplizierten Nervenverschaltung geführt, die Muskulatur beider Augen sollte dabei möglichst in einem energiesparenden Spannungs- und Kräftegleichgewicht stehen. Wenn es den Augen hierbei nicht gelingt, ein deckungsgleiches Bild auf die Netzhäute zu projizieren, müssen einzelne Muskelgruppen der Augen Mehrarbeit leisten, um Doppelbilder zu vermeiden. Es kommt zu einem  – permanenten – Spannungsungleichgewicht der Augenmuskulatur, was energetisch äußerst ungünstig im Sinne eines Dauer-Störfeldes sein kann.

 

Bei bis zu 80% der Menschen kann ein solcher Bildlagefehler nachgewiesen werden, es handelt sich nicht um eine Augenkrankheit, sondern um eine dauerhaft erforderliche Kompensations- oder Korrekturarbeit. Unter ungünstigen Begleitumständen kann das bei Wenigen zu einer vegetativen und energetischen Entgleisung oder Dekompensation (nach Dr. Fortes) führen, in deren Folge dann die oben genannten Symptome auftreten.

 

Weist die osteopathische Untersuchung bei entsprechendem Beschwerdebild auf eine solche Winkelfehlsichtigkeit, so veranlassen wir bei qualifizierten Optikern bzw. Optometristen eine entsprechende Untersuchung (u.a. eine Meß- ind Korrektionsuntersuchung nach Dr. Haase – MKH), damit das Ausmaß der Winkelfehlsichtigkeit exakt bestimmt und entsprechende Maßnahmen, zumeist eine Korrektion durch eine prismatische Brille, eingeleitet werden.

 

Augenerkrankungen jeglicher Art müssen dabei zuvor augenärztlich ausgeschlossen werden. Es sollte darauf hingewiesen werden, daß viele Augenärzte der Winkelfehlsichtigkeit keinen Krankheitswert beimessen und vor einer Behandlung in oben genannter Weise warnen. Diese Ansicht wird von erfahrenen Osteopathen und Manualmedizinern nicht geteilt.